Adipositas-Projekt

Adipositas-Projekt

Schulung der Eigenwahrnehmung: Patientenschulungsprogramm für Menschen mit Adipositas. Das ISER konzipiert und untersucht ein Modul zur Körperwahrnehmung und Wahrnehmungsschulung während der Teilnahme an der Adipositas Komplextherapie.

Menschen mit Adipositas kennen ihr Problem. Sie wissen, dass ihr Übergewicht eine ernsthafte Erkrankung ist, die unter Umständen zu weiteren Krankheiten führen kann. Zu den körperlichen Leiden kommt vielleicht die Wut auf sich selbst, das Problem nicht in den Griff zu bekommen. Und dann ist da noch der Frust im Alltag – die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, die abschätzigen Blicke, vielleicht sogar der Verlust von sozialen Kontakten. Die meisten Betroffenen haben schon vieles versucht. Diäten, FDH, gut gemeinte Ratschläge, der eigene Wille, aber nichts hat geholfen. Und doch ist es wichtig, sich der Herausforderung Adipositas zu stellen.

Um den Betroffenen auf diesem Weg zu helfen, ist in Bremen das Adipositas-Netzwerk entstanden. Expertinnen und Experten aus sehr unter- schiedlichen Professionen haben gemeinsam ein Programm erarbeitet, das Teilnehmenden erstmals eine umfassende, strukturierte und koordinierte Therapie anbietet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan M. Freys (Chefarzt für Chirurgie am DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus) und der Koordination der AOK Bremen/Bremerhaven entsteht hier ein Angebot, das weit über Bremen hinaus Schule machen könnte 

Denn allzu oft scheitern Betroffene an zersplitterten Angeboten, die allein keine nachhaltige Lösung bieten. Bewegung, Ernährung, Verhalten, medizinischer Eingriff, bariatrische Operation und/oder plastische Chirurgie – wenn diese Bereiche ineinandergreifen und auf den Einzelfall angepasst werden können, steigen die Erfolgschancen immens.

Patientenschulung zur Förderung der Körperwahrnehmung bei Adipositas/ Evaluation des Moduls Körperwahrnehmung

Das ISER entwickelt in Kooperation mit verschiedenen Kliniken im Rahmen von multimodalen Adipositasprogrammen ein zusätzliches Modul zur Körperwahrnehmung. Das Projekt soll dazu beitragen, das Körperbewusstsein bei adipösen Patienten zu fördern. 

Die Behandlung der Adipositas erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit geleistet wird. Im Rahmen einer solchen ganzheitlichen Behandlung wird die Ergosom Methode im konservativen Therapieteil eingesetzt und als komplementäre Ergänzung neben den etablierten Methoden wissenschaftlich untersucht.

Menschen mit Essstörungen haben häufig nicht nur eine verzerrte Wahrnehmung ihrer selbst, sondern sie haben vor allem Angst, überhaupt etwas wahrzunehmen. Mit Ergosom soll die leibliche Körperwahrnehmung gefördert werden. Ziel ist es, dass die Patienten eine bewertungsfreie Wahrnehmung für den eigenen Körper entwickeln und in einen Kontakt mit ihrer körperlichen Wirklichkeit gelangen. Das Projekt soll den Patienten mehr Selbstvertrauen zu sich selbst, Mut und Gefühl zu sich selbst zurückgeben. Die daraus entstehende Motivation und das sich entwickelnde Verantwortungsgefühl kann die Compliance fördern. Langfristig kann die Ergosom Methode neben den bestehenden Präventionsmethoden aus dem Bereich der Ernährungsberatung, der Psychologie und Bewegungstherapie ein fester Bestandteil der Adipositas-Komplextherapie werden.

Die Studie von Frau Judith Maria Marke zeigt die Wirkung der zunehmenden Körperwahrnehmung auf das Gewicht auf.

Durchführung: Andrea Hattendorf und Barbara Helmbrecht

 

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